Zum Umgang mit bedrohlicher Angst
Die Zweit-Wichtigste Nachricht direkt an Anfang:
Wenn Sie beunruhigende Angst oder Panik erleben – Sie sind nicht allein, vielen Menschen mit chronischen oder unklaren Beschwerden geht es so!
Chronische Schmerzen können uns in Situationen führen in denen wir uns hilflos, ohnmächtig oder ausgeliefert fühlen. Eine Zunahme der Beschwerden oder Verschlechterungen kann dann Angst und Panik auslösen. Auch wenn dies mit einer tiefen inneren Verunsicherung einher geht, und wir keinen Ausweg sehen, die wichtigste Nachricht: Auch diese Momente gehen vorbei.
Lassen Sie sich selbst nicht allein!
Auch wenn sich das erstmal komisch anhört, ist doch das sich hilflos fühlen, das ohnmächtig und innen allein sein, das Bedrohliche an der Angst. Versuchen Sie deshalb einen Moment diesem Gedanken zu folgen:
Stellen Sie sich ein kleines Kind, oder noch besser ein Baby oder einen Säugling vor. Vielleicht erinnern Sie sich auch an Bilder von Ihnen selbst auf denen Sie als kleines Kind zu sehen sind. Für Babys ist die Welt noch ganz unbekannt, das einzig Bekannte ist die Mutter, ohne Kontakt zu ihr sind sie hilflos, schutzlos und ausgeliefert. Alle Menschen erleben diese Situationen.
Wenn die Mutter ode der Vater sich entfernt oder wenn das Baby Bauchschmerzen hat, sind dies die ersten Situationen in unserem Leben in denen Hilfosigkeit, Unruhe und manchmal auch Angst auftreten. Aus psychoanalytischer Sicht "lernen" wir schon hier wie wir mit diesen Situationen gehen.
Wenn die Mutter, der Vater oder auch eine andere Vertrauensperson uns wohlwollend zuspricht, streichelt und vielleicht auf den Arm nimmt, erfahren wir durch die Berührung und unsere Sinne eine Sicherheit und Geborgenheit die uns beruhigt.
Durch viele ähnliche Situationen und viele, viele Wiederholungen lernen wir so ein Grundvertrauen, darauf das es wieder gut wird.
Bei der Angstattacke geht uns manchmal genau dieses Vertrauen verloren, auch wenn es vielleicht "normal" da ist, können wir in diesem Moment nicht darauf zurückgreifen. Da die Angst aber nun ein Gefühl ist das ganz eng mit unserem Sicherheitsgefühl verbunden ist, benötigen wir genau in diesem Moment diese Beruhigung von "außen". Hier kann uns jetzt das Bild vom Kleinkind helfen. Auch dem Baby oder Säugling können wir nicht durch logische Erklärungen helfen, am besten beruhigt es sich durch freundliche Zusprache und körperliche Nähe.
Die beste Methode ist deshalb, seien sie sich selbst in diesen Momenten ein beruhigende Mutter oder Vater. Sie dürfen sich auch selbst über den Arm streichen und beruhigen. Vielleicht gibt es in Ihnen einen Anteil der sagt: " ich hab Angst". Vielleicht gelingt es Ihnen, wie in einem Selbstgespräch, zu antworten: "Ja, ich weiß, ich bin da, es wird wieder gut", oder das die Worte die Ihnen gut tun würden.
Auch wenn es Ihnen zu banal erscheint: Entwickeln Sie für sich einen "Notfallplan". Zum üben empfehle ich Ihnen diesen zu Beginn unbedingt schon mal bei kleinen Verstimmungen ganz bewusst auszuprobieren.
1. Suchen Sie Kontakt zu sich selbst:
Am besten gelingt dies über den Körper, alles, was vorsichtig und liebevoll geschieht ist erlaubt: den Über den Arm, die Hände oder Bauch streicheln, die Füße massieren, Wärmflasche, warmes Bad, eincremen, sich selbst beruhigt zusprechen. Wohltuende Musik (vielleicht mal Bachs Goldberg Variationen).
Überlegen Sie selbst, fragen Sie in sich hinein: Was würde mir gut tun?
Vielleicht denken Sie das müßte eigentlich jemand anders tun, vielleicht gibt es in Ihnen diese Sehnsucht, das jemand Sie in den Arm nehmen müsste. Ja das ist auch hilfreich und wichtig! Aber das äußere in den Arm nehmen durch jemand anderen dringt nicht so sehr in die Tiefe wie das innere sich selbst zusprechen und zustehen, probieren Sie es aus, versuchen Sie in diesen Situationen genau die Mutter oder der Vater für sich selbst zu sein den Sie für Ihre Beruhigung und Minderung der Angst benötigen!
2. Suchen Sie Kontakt und ein Gespräch:
Welchen FreundIn kann ich anrufen, wenn es mir schlecht geht. Kann ich Sie/Ihn vielleicht sogar schon vorher darauf ansprechen, z.B. in dem ich Frage:
"Ich habe manchmal Schmerzen und bin dann total verunsichert, kann ich dich dann anrufen? - Das holt mich aus dieser Gedankenspirale heraus."
3. Körperliche Tätigkeiten und Ablenkung
Auch Ablenkung ist ein probates Mittel die Angst zu durchbrechen. Am besten hilft auch hier wieder, wenn Sie Ihren Körper nutzen, so können Sie gleichzeitig die mit der Angst einhergehende Anspannung und körperliche Unruhe "behandeln".
Für viele Menschen ist Gartenarbeit, zurechtschneiden von Pflanzen, mit Erde arbeiten sehr hilfreich um die Angst ersteinmal zu beruhigen. Andere hilft es zu putzen, waschen oder aufzuräumen. Auch hier ist es wichtig nicht im grübeln zu bleiben sondern auf zustehen und anzufangen, die Angst reduziert sich dann im Tun!
4. Wichtig - Möglichkeiten sichtbar machen
Aufschreiben und Anti-Angstplan sichtbar, am besten von unten auf Ihr Handy oder an einen Ort an dem Sie oft vorbei gehen, kleben.
Hilfreiche Zitate und Texte zur Angst
Unsere größte Angst
Unsere größte Angst ist nicht, unzulänglich zu sein.
Unsere größte Angst ist, grenzenlos mächtig zu sein.
Unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, ängstigt uns am meisten.
Wir fragen uns: Wer bin ich denn, dass ich so brillant sein soll?
Aber wer bist du, es nicht zu sein?
Du bist ein Kind des großen Lebens.
Du bist ein Teil des großen Geistes, der Weltenseele.
Du bist ein Teil des Lebens auf unserer Erde.
Du gehörst dazu und du hast einen Platz.
Es dient der Welt nicht, wenn du dich klein machst.
Sich klein zu machen, nur damit sich andere um dich herum nicht unsicher fühlen,
hat nichts Erleuchtetes.
Wir wurden geboren, um das Wunderbare des Lebens das in uns ist, zu manifestieren.
Er ist nicht nur in einigen von uns, er ist in jedem Einzelnen.
Und wenn wir unser Licht scheinen lassen,
geben wir damit unbewusst anderen die Erlaubnis, es auch zu tun.
Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind,
befreit unsere Gegenwart automatisch die anderen.
Die Frage ist nicht: Was bietet mir das Leben heute
- die Frage lautet: Was möchte das Leben heute von mir?
n. e. Filmzitat aus: "Coach Carter"
Text n. Marianne Williamson "A Return To Love"
„Wär nicht das Auge sonnenhaft,
die Sonne könnt es nie erblicken.
Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft,
wie könnt uns Göttliches entzücken?“
Johann Wolfgang von Goethe
Angst ist,
wie alles andere, Energie.Energie die etwas verändern möchte