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Liebe Leserinnen und Leser,
in diesem Blog möchte ich Sie über spannende Forschungsergebnisse, ganzheitliche Aspekte und neues von Qimoto informieren. Besonders dort, wo es gelingt, durch moderne Wissenschaft ganzheitliche Zusammenhänge besser zu verstehen oder altbewährte Erkenntnisse und Weisheiten in anderem Licht neu zu entdecken.
Zusätzlich ist es mir wichtig Hilfen zur Selbsthilfe und zur persönlichen Entwicklung mit Ihnen zu teilen.
31.10.2024 Halloween, Herbstgruß und Buchempfehlung
Liebe Patienten und Freunde von QIMOTO,
Die Wege und Straßen sind voll gelber, rot-bräunlicher und hellgrüner Blätter. Die Tage werden kürzer, die Natur zieht sich zum Überwintern zurück. Der Wechsel der Jahreszeit ist nun überall – wenn auch klimabedingt verändert - sichtbar.
Wenn wir unseren evolutionären Genen und Hormonen folgen würden, so wie damals, als es noch keinen Strom, keine Heizung, keine 24/7 verfügbaren Nahrungsmittel gab, als es überlebenswichtig war, sich im Herbst auf den Winter vorzubereiten, um das Überleben unter eingeschränkten Bedingungen zu sichern – dann würden auch wir uns jetzt zurückziehen, uns einmummeln, weniger tun, Energie sammeln, entschleunigen und die Unterkunft vorbereiten.
Dieses natürliche Bedürfnis, sich zurückzuziehen, das "Depressive", hat uns in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit das Überleben gesichert. Heute ist jedoch „natürlich“ alles anders: Die Jahreszeiten und der Rhythmus der Natur machen für unser Leben keinen Unterschied mehr aus.
Aber wie wäre es, wenn auch wir uns einmal eine Zeit des Rückzugs gönnen würden?
Wenn wir der uns ständig umgebenden Hektik sowie der medialen, visuellen und auditiven Beeinflussung entkommen könnten? Wenn wir einen Blick auf unser ureigenes Leben werfen könnten, statt uns von Werbung, "Unterhaltung" und dem Leben anderer ablenken zu lassen?
Oder wäre uns das zu unangenehm?
Erinnert uns der Herbst vielleicht an die Vergänglichkeit unseres eigenen Lebens? Oder sehen wir darin eine Chance?
Wie zufrieden sind wir mit der Art und Weise, wie wir dieses Jahr bisher verbracht haben?
Haben wir unsere Entwicklungsmöglichkeiten genutzt?
Oder sind wir uns selbst, anderen oder dem Leben etwas schuldig geblieben?
Wenn wir diese Fragen nicht nur nutzen, um dem nachzutrauern, was gefehlt hat oder nicht so war, wie wir es uns gewünscht hätten, sondern daraus die Kraft schöpfen, ab heute das zu tun, was uns im Inneren wirklich wichtig ist – dann haben wir viel an Leben gewonnen.
Nietzsche schreibt: „Lebe Dein Leben", denn nur wer wirklich gelebt hat, kann gut sterben.
Für alle, die diesen Herbst nutzen möchten, um sich auf eine Reise zu den für Sie wichtigen Dingen und letztlich zu sich selbst zu begeben, empfehle ich das Buch des bekannten Psychiaters und besonderen Psychotherapeuten Irvin Yalom: "In die Sonne schauen".
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen wunderbaren Herbst.
Herzliche Grüße
Ihr Dr. Marco Gassen